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Fährtenhund

Golden Lining Dyala in Ausbildung zum Fährtenhund 

Golden Retriever Arbeitslinie, Golden Lining Dyala bei der Fährtenarbeit
Golden Lining Dyala

Ich, Eliane Flückiger, lebe mit meinem Partner, Stefan Hofer, der Golden Retriever Hündin Golden Lining Dyala (geb. 06.01.2018) und der Deutscher Schäferhündin Eyota vom Eriztal (einsatzfähiger Lawinensuchhund) im schönen Berner Oberland in der Schweiz. 

Als ich 2004 meinen ersten Hund Lesca, eine Flat Coated Hündin, ausbildete, begeisterte mich die Fährtenarbeit sofort. Diese Faszination hält bis heute an und Dyala ist nun mein fünfter Hund, den ich in dieser spannenden Sparte ausbilde. 

 

Geruchsinn: 

Menschen besitzen etwa fünf Millionen Riechzellen in ihrer Nase, während ein Hund im Durchschnitt über 125 bis 220 Millionen Riechzellen verfügt. Die Anzahl ist allerdings von der Hunderasse abhängig.  Die Riechschleimhaut beim Hund ist mit rund 150 Quadratzentimetern viel größer als die des Menschen, der sich mit fünf Quadratzentimetern Riechschleimhaut begnügen muss. Das entspricht in etwa dem Größenunterschied zwischen einem A4-Blatt und einer Briefmarke. Die Hundenase ist im Inneren zudem noch komplexer aufgebaut als die Menschennase, so dass die Hunde Gerüche viel differenzierter wahrnehmen können als ihr Herrchen oder ihr Frauchen. Hunde verfügen zudem über eine ausgeklügelte Schnüffeltechnik. Bis zu 300mal pro Minute können sie einatmen und so zahlreiche Informationen aufnehmen. Diese Riechfähigkeit werden bei der Fährtenarbeit genutzt. 

 

Fährten legen: 

Läuft ein Fährtenleger eine Fährtenspur, kommt es durch sein Eigengewicht und durch die Reibung seiner Schuhe zu einer mechanischen Veränderung der Bodenoberfläche. Pflanzenstrukturen und Mikroorganismen werden zerquetscht und Duftstoffe werden freigesetzt. Abhängig von zum Beispiel der Bodenstruktur, dem Wetter, der Temperatur und auch der Liegezeit verändert sich die Fährte und beeinflusst somit auch den Schwierigkeitsgrad für den Hund. Daher ist es sehr wichtig, dass der Hund möglichst viele unterschiedliche Geländeformen und Bodenbeschaffenheiten kennenlernt, so werden die Fährten abwechselnd auf Ackerland und auf Feldern gelegt und mit dem Hund ausgearbeitet. 

Der Hund soll die gelegte Fährte nach einer bestimmten Zeit selbständig, konzentriert, ruhig und mit tiefer Nase absuchen. Der Hundeführer folgt an einer 10 Meter Suchleine dem Hund ohne diesen durch die Leine zu beeinflussen 

 

Verleitfährte: 

Die Verleitfährte wird von einem anderen Fährtenläufer gelegt. Der Verleitfährtenläüfer überquert die gelegte Fährte an zwei Stellen, 30 Minuten bevor der Hund mit seinem Hundeführer die Arbeit antritt. Der Hund darf die Verleitung anzeigen und sich damit auseinandersetzen, er sollte jedoch seine eigentliche Fährte nicht verlassen. 

 

Golden Lining Dyala beim Verweisen eines Gegenstandes auf der Fährte
Dyala beim Verweisen eines Gegenstandes auf der Fährte

Gegenstände: 

Während des Legens der Fährte, legt der Fährtenläufer mehrere Gegenstände (Holz, Leder Textilien) auf die Fährte, sowie ein Gegenstand am Ende der Fährte. Der Hund muss während der Ausarbeitung seiner Fährte die Gegenstände selbständig verweisen, dies kann im Liegen, Sitzen oder Stehen erfolgen. Sobald der Gegenstand vom Hundeführer aufgehoben wurde, setzt der Hund nach einem Kommando die Fährtenarbeit fort. 

 

Prüfungsordnung IFH (internationale Fährtenhundeprüfung):

  IFH 1 IFH 2
Länge 1200 Schritte 1800 Schritte
Schenkel 7

8, davon 1 Halbkreis mit 30 Meter Radius 

Winkel 6 rechte Winkel

7 davon mind. 2 Spitzwinkel 

Gegenstände 4 Gegenstände

7 Gegenstände

Liegezeit 2 Stunden

3 Stunden

Verleitung 30 min vor dem Ansatz 

30 min vor dem Ansatz 

Ausarbeitungszeit 30 Minuten

45 Minuten

Die Fährtenarbeit ist sehr zeitaufwändig, fordert viel Ausdauer und Konzentration vom Hund und vor allem viel Fleiss vom Hundeführer. Es ist empfehlenswert kleine Übungen mehrmals in der Woche oder sogar täglich in den Alltag einzubauen. 

Übung für den Welpen, Aufbau Fährtenarbeit
Übung für den Welpen, Aufbau Fährtenarbeit

Dyala zeigte schon im Welpenalter, dass sie sehr gerne ihre Nase einsetzt und so habe ich sehr früh mit kleinen Übungen begonnen. Zum Beispiel finden Welpen es äusserst spannend, ein kleines Viereck (40 cm x 40 cm), welches mit vielen leckeren Futterstücken versehrt wurde, selbständig abzusuchen. 

 

Dyala arbeitet immer sehr ruhig und konzentriert, eine wichtige Eigenschaft, welche ein Fährtenhund mitbringen sollte. 

 

Wird die Fährtenarbeit seriös aufgebaut, so gibt es keine Einschränkungen zu anderen Nasen-/Sucharbeiten. Hunde sind in der Lage, die unterschiedlichen Arbeiten eines Lawninen-,Gelände-, Trümmersuchhund und eines Spürhundes für diverse Geruchsdifferenzierung sehr gut zu unterscheiden. 

Die Fährtenarbeit kann sehr gut auch mit Seniorhunden ausgeübt werden, da die Gelenke nicht überbeansprucht werden. Ausnahmen bilden hier Hunde mit größeren Problemen in den Ellenbogen.

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